Glossar ASP.NET

ASP.NET

Unter der Bezeichnung Active Server Pages (ASP) vertreibt Microsoft ein umfangreiches Paket zur Erstellung dynamischer Webanwendungen. Dieses baut auf dem ebenfalls von Microsoft entwickelten und weitverbreiten .Net-Framework auf. Für den Betrieb einer ASP.Net-Anwendung ist ein IIS nötig, der ähnlich einem PHP-Interpreter den Quellcode einliest und in eine Zwischensprache übersetzt sowie ein entsprechendes Windows Server Betriebssystem. Grundlegend handelt es sich bei ASP.NET nicht um eine einzelne Programmier- oder Skriptsprache, vielmehr werden verschiedene Techniken in einer Plattform gebündelt. Dem entsprechend ist die Entwicklung unter Verwendung verschiedener .Net kompatibler, objektorientierter Sprachen wie C#, Basic und J# möglich. Diese werden in eine einheitliche Common Language Infrastructure (CLI) kompiliert und anschließend durch die Common Language Runtime interpretiert. Durch den Einsatz von JIT-Compilern lässt sich die Verarbeitungsgeschwindigkeit deutlich steigern.

Nach PHP ist ASP.NET mit einem Marktanteil von 21,3% (W3Techs, 2012) eine der weltweit verbeitesten Lösungen zum Erstellen dynamischer Webinhalte. Die zusätzlichen Lizensierungskosten und die damit in Verbindung stehende geringe Anzahl an verfügbaren Webhostern verringern deren Einsatzgebiete. Open Source Community Projekte wie Mono sind bemüht ASP.NET-Anwendungen auch unter anderen Betriebssystemen (z.B. Linux Distributionen) nutzbar zu machen. Dem Umstand geschuldet, dass die eigentliche Entwicklung und Funktionserweiterung von Microsoft durchgeführt wird, sind diese Projekte meist veraltet und umfassen nur einen Teil der eigentlichen Funktionalität.

Entwickler mit .NET-Kenntnissen und Erfahrung im Umgang mit dem Framework können bestehende Funktionen, Klassen und eigene Strukturen häufig ohne zusätzliche Änderungen übernehmen und in deren Webanwendungen integrieren. Möglich macht dies das verwendete Code-Behind-Modell, welches eine strikte Trennung der Funktionalität zur eigentlichen Visualisierung vorsieht. Des Weiteren wird eine Fehlerprüfung des Quellcodes, ähnlich dem eines Kompilierungsprozesses einer Desktopanwendung, vor der eigentlichen Ausführung durchgeführt. Für den produktiven Einsatz bedeutet dies eine erhebliche Performancesteigerung.

Einige der umfangreichsten Web-Applikationen nutzen als Grundlage ein Content Management System (CMS), welches die Verantwortlichen in die Lage versetzen, Änderungen an Inhalt und Layout durchzuführen ohne spezielle Kenntnisse in Webtechniken zu besitzen.

Quellen

W3Techs. (Juni 2012). Usage Statistics and Market Share of Server-side Programming Languages for Websites, June 2012. Abgerufen am 6. Juni 2012 von W3Techs: